Hybride Lehr-Lern-Räume in der Schule

Pädagogische, technische und kooperationsbezogene Gelingensbedingungen von hybriden und standortübergreifenden Lehr-Lern-Räumen an Schulen

Das Projekt „Hybride Lehr-Lern-Räume in der Schule“ untersucht die Gelingensbedingungen und Potenziale hybrider Lernumgebungen, die seit der COVID-19-Pandemie zunehmend an Bedeutung gewonnen haben. Hybrides Lernen bedeutet, dass Schülerinnen und Schüler sowohl vor Ort in der Klasse als auch online aus der Ferne am Unterricht teilnehmen können. Trotz des wachsenden Interesses gibt es bislang nur wenige Studien, die sich mit den besonderen Herausforderungen und Erfolgsfaktoren solcher Lernformen im schulischen Kontext befassen.

Ziel des partizipativen Forschungsprojekts ist es, innovative hybride Lehr-Lern-Szenarien zu entwickeln und die pädagogischen, technischen und kooperationsbezogenen Voraussetzungen für deren Erfolg zu untersuchen. Dabei wird besonders darauf geachtet, wie der Unterricht so gestaltet werden kann, dass sowohl die vor Ort anwesenden als auch die online zugeschalteten Schülerinnen und Schüler erfolgreich lernen. In der ersten Phase des Projekts werden interaktive Co-Design Workshops mit Schüler/innen durchgeführt. Dort identifizieren und planen die Teilnehmenden gemeinsam mögliche Szenarien für hybride Lehr-Lern-Formate. In der zweiten Phase entwickelt das Projekt gemeinsam mit Lehrkräften, Schüler/innen und Wirtschaftspartnern aus den gesammelten Ideen konkrete Unterrichtsplanungen und dazugehörige Unterrichtsmaterialien, die anschließend im Unterricht getestet werden. Technisch liegt der Fokus auf dem Einsatz digitaler Technologien, wie zum Beispiel 360-Grad-Videos, und deren Einfluss auf den Lernprozess. Pädagogisch ist die Entwicklung von didaktischen Konzepten entscheidend, die eine aktive Beteiligung aller Lernenden fördern. Zudem wird die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Schulen und den Wirtschaftspartner/innen untersucht, um kooperative Gelingensbedingungen zu identifizieren.

Das Projekt setzt auf eine enge Kooperation mit vier Handelsakademien im Waldviertel, die seit dem Schuljahr 2020/21 standortübergreifende Ausbildungsschwerpunkte in einem virtuellen Klassenzimmer anbieten. Diese Schulen bringen ihre Erfahrungen und Bedürfnisse aktiv in die Forschung ein, um sicherzustellen, dass die entwickelten Szenarien den realen schulischen Anforderungen entsprechen. Zudem ist das Wirtschaftsforum Waldviertel als wichtiger Partner am Projekt beteiligt, um den Praxisbezug und die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Wirtschaft weiter zu stärken.

Durch die systematische Erfassung und Analyse von Daten über einen längeren Zeitraum hinweg strebt das Projekt an, ein umfassendes Verständnis für die Entwicklung, Effektivität und Auswirkungen hybrider Unterrichtsformen zu gewinnen. Dies soll langfristig zur Verbesserung der Qualität und Flexibilität schulischer Bildungsangebote beitragen und gleichzeitig neue Wege für die schulische Zusammenarbeit über Standortgrenzen hinweg eröffnen.

(Fotocredit © Jonas Leutgeb/ HAK Zwettl)