NoFakeFacts

Citizen-Science-Jugendprojekt zur Förderung der Medien- und Informationskompetenz sowie des Wissenschafts- und Demokratieverständnis Heranwachsender

Durch die fortschreitende Digitalisierung der Gesellschaft und Medienwelt haben sich Anforderungen an die Medien- und Informationskompetenz von Bürgerinnen und Bürger gewandelt, um im digitalen Informationsdickicht den Überblick zu behalten und seriöse von weniger seriösen Nachrichten zu unterscheiden. Insbesondere Kinder und Jugendliche sind aufgrund ihrer intensiven Social-Media-Nutzung eine vulnerable Gruppe: Extremistische Gruppen, populistische Akteure und Verschwörungsideologen nutzen diese Medien, um ihre oft unterhaltsam aufbereiteten Inhalte zu verbreiten und Misstrauen gegen staatliche Institutionen zu schüren. Dadurch, dass sich Jugendliche noch in der Entwicklungsphase befinden und entsprechend beeinflussbar sind, besteht hier dringender Forschungs- und Handlungsbedarf.

Das Projekt „#NoFakeFacts!“ setzt an diesem Punkt an und möchte durch die Verzahnung von Wissenschaft, politischer Bildungsarbeit und Schulunterricht fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse zum Informationsverhalten von Jugendlichen erlangen. Ganz zentral ist dabei der aktive Einbezug der Jugendlichen und ihre Perspektive auf ihren Umgang mit Informationen sowie ihre Erwartungen an Medien, Wissenschaft und Demokratie.

Das Projekt besteht aus den drei Phasen FORSCHEN! – GESTALTEN! – VERMITTLEN!

In der ersten Phase FORSCHEN! arbeiten die Schülerinnen und Schüler als "Junior Scientists" an der empirischen Umsetzung der wissenschaftlichen Fragestellungen. In zwei Workshops lernen sie neben inhaltlichen Aspekten auch unterschiedliche sozialwissenschaftliche Methoden kennen, die sie aktiv mitgestalten, so dass ein umfangreicher Beitrag zur Förderung der Informations- und Medienkompetenz sowie des wissenschaftlichen Denkens Heranwachsender geleistet wird. Die aktive Beteiligung der Schülerinnen und Schüler und der dadurch ermöglichte altersgerechte Blick auf den Forschungsprozess und die Ergebnisse bietet außerdem einen entscheidenden Mehrwert für die Forschenden.

In der zweiten Projektphase GESTALTEN! werden mit den Schülerinnen und Schüler als Creators in mehreren Workshops die eigenen wissenschaftliche Befunde reflektiert und in Lehrmaterialien überführt. Die Konzeption solcher Lehrmaterialien krankt oft daran, dass diese von Erwachsenen entwickelt werden und die Perspektive der Altersgruppe nicht mit einbezogen wird, so dass das Projekt die Entwicklung von nachhaltigen, altersgerechten Lehrmaterialien zum Ziel hat. Der Arbeitsprozess soll passend zum Thema auf einem eigens eingerichteten und von den Schülerinnen und Schülern gestalteten Social-Media-Kanal festgehalten werden und den Jugendlichen einen verantwortungsvollen Umgang mit Social Media nahebringen.

Die dritte Projektphase VERMITTELN! besteht aus einem Wissenschaftstag (#ScienceDay) in den Schulen, wo die Schülerinnen und Schüler die Ergebnisse des Projekts öffentlich präsentieren und Fortbildungen mit Lehrpersonal als Multiplikator/innen stattfinden, um das neu erstellte Lehrmaterial bekannt zu machen.

(Fotocredit © iStock)